Ulrike – noir

Ein wesentliches Element im Film noir ist die Lichtsetzung. Sie erzeugt die harten Schatten und somit auch die hohen Kontraste im Bild. In der Zeit von 1940 bis 1950 wurden aber in der Fotografie und beim Film keine Blitze, sondern Scheinwerfer mit Fresnel-Linsen verwendet. Durch diese Linse konnte die Lichtwirkung beeinflusst werden und auch in den Fotostudios waren diese Lichtquellen gebräuchlich.

Nun sind diese Lampen aber nicht gerade günstig zu erstehen. Außerdem weisen sie noch einige andere Eigenschaften auf, die sie für mich uninteressant machen. Daher habe ich mich gefragt, wie ich diesen Look mit Blitzen, um genau zu sein mit Aufsteckblitzen erzeugen kann.

Aufsteckblitze für Film noir Look

Warum ausgerechnet Aufsteckblitze, wenn es doch so viel Studioblitze gibt? Neben dem eingebauten Zoom haben sie auch eine Fresnel-Linse. Beides erfüllen die Studioblitze ohne zusätzliche Lichtformer nicht. Außerdem sind sie klein, leicht, portabel und in geschlossenen Räumen auch effizient. Zuletzt habe ich ein paar davon herumliegen und muss kein neues Equipment kaufen. Denn Waben habe ich auch schon für die Dinger. Der Rest ist durch Selbstbau einfach lösbar. Snoots, Flags und Gobos sind mit Pappe leicht herstellbar.

Denn hier lege ich Wert auf hartes direktes Licht mit deutlichen Schatten. Das Thema Film noir lebt ja geradezu von den Schatten und davon, dass vieles im Dunklen oder in Schwarz versinkt. Darum ist es wichtig, das Licht in seiner Ausbreitung zu hindern und dazu sind diese Hilfsmittel unerlässlich.

Waben für den dramatischen Look

Auch wenn die kleinen Aufsteckblitze durch eingebauten Zoom und die Linse im Blitzkopf in ihrer Lichtstreuung steuerbar sind, für den Look, den ich haben möchte, muss das Licht doch noch deutlich enger gebündelt werden. Dazu haben sich Waben, die vor den Blitzkopf geschnallt werden, bewährt.
Ich habe am Anfang mit einer Selbstbaulösung herumexperimentiert. Dazu habe ich mir aus Pappe und schwarzen Strohhalmen eine passende Wabe gebaut und diese vor den Blitzkopf gesteckt. Der Effekt ist genauso wie bei den Waben, die es im Zubehörhandel zu kaufen gibt. Die Selbstbau-Wabe ist allerdings deutlich anfälliger als eine gekaufte. Daher habe ich, nachdem ich wusste, dass ich dieses Licht mag, schon vor längerer Zeit welche gekauft.

Die Wabe hindert den Blitz an einer großen Lichtausbreitung und die rechteckige Ausleuchtung wird rund mit einem deutlichen Lichtabfall zu den Rändern hin. Dadurch entsteht der Scheinwerferlook, den ich haben will. Dazu kommt der Vorteil, dass, wenn ein Blitz hinter dem Model aufgebaut ist und somit in Richtung Kamera leuchtet, die Wabe vor dem Blitz sehr häufig den direkten Lichteinfall ins Objektiv verhindert. Dadurch werden die Kontraste erhalten und es entstehen keine Blendenflecken im Bild.

Ein paar Probleme bei der Nutzung von Aufsteckblitzen für diesen Look möchte ich aber nicht verschweigen. Durch den engen Fokus des Lichtes ist eine genaue Einstellung und Positionierung der Lichtquelle notwendig. Das bedeutet aber auch, dass das Model nur einen engen Bereich hat, in dem es sich bewegen kann.
Dann fehlt das Einstelllicht. Studioblitze haben es und Filmleuchten, als Dauerlicht, sowieso. Daher ist bei den kleinen Lichtkanonen eine sehr gute Vorstellungskraft bezüglich des Lichtes und wohin es fällt gefragt. Außerdem ist hier deutlich mehr experimentieren notwendig, bis das Bild so aussieht, wie man es sich vorgestellt hat.

So genug der Worte – hier ein paar Bilder dazu:

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