Wozu ein Vorgespräch?
Bei der Fotografie von Menschen gibt es neben den harten Faktoren wie Technik, Ausleuchtung und Bildgestaltung auch eine Menge weicher Faktoren. Diese werden allgemein als Sympathie oder die „Chemie“, die stimmen muss, beschrieben. Ich bin der Meinung, dass man das am besten von Angesicht zu Angesicht klärt. Und genau dazu ist ein Vorgespräch wichtig. Was wird dabei besprochen und was kann es leisten?
Ablauf eines Vorgesprächs
Vor kurzem hatte ich zusammen mit Rafael eine Fotosession in Frankfurt gehabt. Auch diesem ging ein Vorgespräch voraus. An diesem Beispiel möchte ich den Ablauf des Vorgesrächs verdeutlichen.
Kontaktaufnahme und Treffen
Vor dem eigentlichen Vorgespräch steht natürlich erst mal die Kontaktaufnahme. Doch dazu an in einem anderen Beitrag mehr. Nachdem der Kontakt hergestellt ist, und wir uns darüber einig sind, dass wir uns eine Zusammenarbeit vorstellen können, strebe ich ein Vorgespräch an. Das kann per Telefon erfolgen oder was, mir lieber ist, in einem persönlichen Treffen. Dazu wähle ich gerne ein Cafe oder Bistro. Es ist ein neutraler Ort in der Öffentlichkeit, der den Vorteil hat, ihn jederzeit verlassen zu können. Somit ist eine gewisse Anonymität gewährleistet (kennt man sich bis dahin doch nicht richtig), und bei der Feststellung, dass es nicht zusammen passt, geht jeder seiner Wege. Also ein wenig „Sicherheit“ für beide Seiten.
Ich mag es einfach, mich erst mal ungezwungen mit einem mir bis dahin fremden Menschen zu unterhalten. Dabei können wir uns beide kennen lernen und so recht schnell feststellen, ob wir uns sympathisch sind. Ist das der Fall, so kommt recht schnell die Frage auf, welche Themen denn so in Bildern festgehalten werden sollen. Wenn noch kein Thema feststeht, kann auf diese Weise ein solches von uns beiden entwickelt werden. Das hat bisher immer funktioniert.
Themenfindung und Besprechung der Bildideen
So war es auch bei Rafael gewesen. Wir kannten uns bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht persönlich und haben uns in der Nähe in einem Eiscafe getroffen. Dort saßen wir dann tatsächlich zwei Stunden und redeten über alles möglich. Klärten dabei aber auch die Bildidee und das ganze drum herum.
Gemeinsam entwickelten wir die Idee, etwas nachdenklichere oder melancholischere Bilder von Rafael zu machen. Er ist sonst eigentlich ein fröhlicher Mensch und wollte mal einen anderen Charakterzug von sich ausprobieren.
Model-Vertrag und Ablauf der Bilderstellung
Nachdem das Thema feststand, klärten wir den Rest. Also solche Sachen wie Kleidung, Termin und Ort. Gleichzeitig tausche ich dabei auch gerne die Kontaktdaten aus. Die wichtigsten Punkte fixieren wir dann in einem sogenannten Model-Release (Model-Vertrag, meinen findest Du hier bei den Informationen unter Downloads). Darin werden die Bildrechte und die Verwendung der Bilder festgelegt. Ferner wird der Aufnahmenbereich und alles andere geregelt.
So haben Rafael und ich das bei dem Treffen im Eiscafe auch gemacht. Eine Version des Vertrages hat er dann gleich mitbekommen. Somit hat er die Möglichkeit, bis zum eigentlichen Tag der Bilderstellung in Ruhe alles durchzulesen und kann ggf. noch mal nachfragen. Gerade für Anfänger im Modelbereich finde ich das wichtig. Es fehlt einfach die Erfahrung in den rechlichen Dingen.
Und sonst noch …???
Neben den Fragen, die ich hier angesprochen habe, sind oft noch viele andere Fragen im Raum, die geklärt werden wollen.
Hier ein paar Beispiele:
- Was passiert mit den Bildern, die nicht gut sind?
- Gibt es Rohdaten oder nur bearbeitete Bilder?
- Wo werden die Bilder denn veröffentlicht?
Daher ist das Vorgespräch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fotosession. Natürlich kann dieses auch per Telefon erfolgen.
Aber auch das Model hat so die Möglichkeit, sich ein Bild von mir zu machen. Wenn wir uns dann beide sicher sind, dass es passt, steht der Fotosession nichts mehr im Wege.
Ach so, Bilder gibt es natürlich auch noch …
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