Fotoassistent für Ulrike
Vor kurzem hatte sich Ulrike mit einem Modell verabredet, das gerne Bilder mit ihrem schicken Sportwagen als Requisite machen wollte. Da Ulrike ein wenig mit dem Licht der Abenddämmerung in Verbindung mit Blitzlicht spielen wollte, hat sie mich gefragt, ob ich ihr dabei helfen kann. So bin ich zu meinem ersten Assistenten“job“ gekommen.
Die Rolle des Assistenten
Da wir uns nicht immer gegenseitig beim Bilder machen unterstützen, ist eine Absprache und Planung wichtig. Alleine schon aus dem Grund, dass ich weiß, welches Material benötigt wird und wie ich Ulrike am besten zur Hand gehen kann. Denn meine Aufgabe besteht hier nicht darin, Bilder zu machen, sondern Ulrike bei ihren Ideen bestmöglich zu unterstützen.
Dazu muss ich ihre Bildideen und Vorstellungen wissen. Denn nur so können wir das Lichtsetup planen. Wenn das steht, wissen wir, welches Material benötigt wird und was wir mitnehmen müssen. Außerdem steht so fest, welche Objektive Ulrike einpacken muss, um bestimmte Effekte zu erzielen. Wenn noch Unsicherheiten bestehen, können noch Testaufnahmen vor dem eigentlichen Shooting gemacht werden, um bestimmte Effekte zu testen.
Als wir das alles geklärt hatten, haben wir am Vortag unsere Sachen gepackt. Für mich bedeutete das Akkus laden, Blitze durchsehen und testen, Lichtformer einpacken, Funkauslöser testen und den Rest (Stative, Farbfolien, usw.) nochmal durchsehen. Für Ulrike blieb dann noch ihr Kamerageraffel einpacken und die Formalitäten. Ich habe meine Kamera nur als Backup eingepackt. Aus diesem Grund sind die Bilder auch nicht von mir, sondern von Ulrike (für die freundliche Überlassung bedanke ich mich an dieser Stelle nochmal).
Am Ort des Geschehens
Als Ort hatte Ulrike den Westhafen von Frankfurt gewählt. Als wir dort waren, haben wir zuerst nochmal die möglichen Aufnahmeposition angeschaut und dann die beste davon gewählt. Da ein Fahrzeug, wenn es einmal abgestellt ist, doch nicht so einfach zu versetzen ist, und wir ein wenig gegen die Zeit arbeiten werden (ich sage nur Abenddämmerung), sollte das schon von Anfang an passen.
Dann habe ich das ganze Material an diesen Ort gebracht und schon mal angefangen, das Licht aufzubauen. Damit haben wir mehr Zeit gewonnen und konnten uns dann besser um das Modell kümmern. Als Inge kam, haben wir dann ihr Fahrzeug, einen Porsche Boxster, positioniert und nach wenigen Minuten konnte das Shooting beginnen.
Mein Job als Assistent
Die Hauptaufgabe des Assistenten besteht darin, den Fotografen optimal zu unterstützen. Ideal ist es, wenn alles reibungslos läuft und somit zügig von der Hand geht. Die Vorbereitungen habe ich ja weiter oben schon beschrieben. Hier bestand meine Aufgabe darin, das Licht an die entsprechende Stelle zu bringen bzw. den Blitz so auf das Modell und Fahrzeug zu richten, dass beide gut ausgeleuchtet sind, aber die Lichtquelle nicht im Bild ist. Besser bekannt als VAL (= voice activated lightstand).
Hauptsächlich haben wir mit einem Blitz gearbeitet. Dieser steckte in einer Softbox und war auf einem Einbeinstativ montiert. Der Rest wurde dann von mir erledigt. Ein großer Vorteil dieser Technik ist, dass sie schnell und sehr flexibel einsetzbar ist. Einen Nachteil hat sie aber auch, man braucht zwingend einen Assistenten, der das ganze in der entsprechenden Entfernung und in gewünschtem Winkel auf das Modell ausrichtet und hält. Gelegentlich haben wir auch mit zwei Blitzen Bilder gemacht. Dabei diente der zweite Blitz als Lichtkante, um das Modell besser vom Hintergrund zu lösen oder durch Einfärben eine bestimmte Lichtstimmung zu erzeugen.
Mein Fazit
Beim Fotografieren die Perspektive zu wechseln ist immer wieder spannend. Als Assistent habe ich einen völlig anderen Blickwinkel auf die Szene. Während der Fotograf sich um den Bildschnitt, die Komposition und viele andere Dinge kümmert, hat der Assistent die Möglichkeit, auf das Modell zu achten. Er kann so sehen, ob es friert, Körperteile unvorteilhaft aussehen oder ob am Lichtsetup etwas zu verbessern ist.
Dazu ist aber eine ständige Absprache zwischen Fotograf und Assistent unerlässlich. Auch das gemeinsame beurteilen der Bilder auf dem Kameradisplay hilft dabei, der Bildidee des Fotografen näher zu kommen. Durch die Arbeitsteilung kann der Assistent das Licht noch besser den Erfordernissen anpassen und der Fotograf kann sich mehr auf die Bildgestaltung konzentrieren. Nicht zuletzt lernte ich wieder mal, dass es auf die Kommunikation mit dem Assistenten oder dem Modell ankommt wenn ich eine bestimmte Bildidee verfolge. Denn nur, wenn ich das was ich will klar vermitteln kann, erreiche ich auch das Ergebnis, das ich haben möchte.
So, und hier noch ein paar Bilder von dem Shooting. Mehr gibt es in dem Artikel von Ulrike zu sehen.
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