Natrix Reloaded
Nein der Titel ist kein Schreibfehler, und Ähnlichkeiten mit dem Film Matrix Reloaded sind durchaus beabsichtigt, hat mich doch das Plakat zu diesem Bild inspiriert. Genauso wie früher die Dunkelkammer zur Fotografie gehörte, so ist es heute die digitale Bildbearbeitung. Genau darum geht es in diesem Artikel.
Bildbearbeitung, ein Phänomen der digitalen Fotografie?
Nein, früher wurde in der Dunkelkammer auch maskiert, montiert, abgewedelt oder nachbelichtet. Also ist die Bildbearbeitung keine Erfindung der neuen Zeit, sondern gehörte schon immer zur Fotografie dazu. Die Techniken waren vielleicht schwieriger umzusetzen als heute, aber es ist eigentlich kalter Kaffee. Nicht umsonst haben einige Werkzeuge in den betreffenden Programmen die gleichen Namen wie die Techniken, die früher angewendet wurden.
Die Frage ist nur, wie viel wurde an dem Bild, das man sieht, bearbeitet? Wenn ein Reportagefoto nur in geringem Umfang bearbeitet werden sollte, so sieht das im Bereich der Mode- oder Werbefotografie komplett anders aus. Dort stimmt mit der Realität nichts mehr überein.
Auch bei mir verlässt kein Bild den Rechner, ohne dass es bearbeitet wurde. Auch wenn ich das Ziel habe, alles soweit wie möglich bei der Aufnahmen zu realisieren, wird das Bild später durch die digitale Dunkelkammer geschickt. Dabei hängt die Bearbeitung von der Bildaussage, dem Bildmaterial und dem Verwendungszweck der Bilder ab.
Warum jetzt ein Composing?
Composings sind deutlich mehr Bildbearbeitung als das in gewöhnlichen Bildern der Fall ist. Normalerweise mache ich selten sowas, aber gelegentlich packt es mich dann doch. Vor allem wenn ich ein bisschen mit der digitalen Dunkelkammer spielen möchte oder neue Techniken anwenden will.
Der Zeitbedarf für ein gutes Composing sollte nicht unterschätzt werden, vor allem wenn die „Manipulation“ nicht auffallen soll. Das habe ich bei den Vampirbildern von Peggy festgestellt. Die Sache mit den Zähnen war jetzt nicht so zeitaufwändig, aber das Composing dauerte mehrere Stunden bis es fertig war.
Bei dem Bild „Natrix“ ist es nicht mit der Veränderung des Hintergrundes getan, sondern der gesamte Look sollte soweit es geht an das Kinoplakat angepasst werden. Das Ergebnis steht somit in groben Zügen fest und das macht mir das Leben leichter. Denn jetzt kann ich alles so planen, dass ich schon bei der Aufnahme soweit wie möglich alle Effekte einbauen kann die später notwendig sind. Da der Hintergrund das Modell überstrahlt, muss er deutlich heller ausgeleuchtet werden. Ein Lichtsetup, welches ich noch nicht so häufig angewendet habe.
Als die Bilder im Kasten waren, ging es an die Auswahl und die Bildbearbeitung. Bildschnitt, Kontrastverstärkung (Abwedeln, Nachbelichten, Gradation, usw.) und die Hautretusche wende ich eigentlich immer an. Neue Techniken waren Veränderungen im Bild durch Duplikation von Bildelementen oder Einfügen von anderen Bildelementen, die Verstärkung des Glow-Effektes und der komplette Farblook. Um das zu verdeutlichen, veröffentliche ich hier ausnahmsweise das unbearbeitete Ausgangsbild. So, und nun viel Spass mit den Bildern.
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