Studio on Location
Ich mache gerne Bilder „on location“. Aber manchmal ist eine gewisse Studioatmosphäre durchaus wünschenswert. Daher ist es von Vorteil, wenn man in der Lage ist, an jedem möglichen Ort ein kleines Studio aufzubauen.
Dieses Mal war es auf dem Frankfurter Blumengroßmarkt notwendig. Hier findet zwei mal im Jahr eine Messe für Fachbesucher statt. Dabei ist auch ein „Rahmenprogramm“. An diesem Wochenende hat Maxim Wagner Frühjahrstrends und Werkstücke für Ostern gefertigt, die dann von den Besuchern der Messe käuflich erworben werden konten. Dabei haben es einige der Käufer sehr eilig und die Bilder müssen dann recht schnell gemacht werden. Denn einige der Werkstück sind schon bei der Erstellung verkauft worden.
Licht im Studio on Location
Genenrell ist Improvisationstalent bein Fotografieren on Location durchaus sinnvoll. Ein Blumengroßmarkt ist kein Fotostudio und der Hintergrund ist auch alles andere als perfekt. Strom finde ich auch nicht an jeder Ecke, und wenn dann können keine Leitungen verlegt werden, da sie Stolperfallen darstellen.
Daher bietet es sich an, mit Aufsteckblitzen zu arbeiten. Diese sind auf leichten Stativen gut transportierbar, können schnell auf und abgebaut werden und haben eine ausreichende Leistung. Kabel entfallen, da sie batteriebetrieben sind.
An Lichtformern eignen sich entweder Softboxen oder Schirme. Auch diese sind klein, leicht und sehr schnell auf- oder abgebaut.
Zum Auslösen der Blitze sind Funkauslöser am besten geeignet. Es gibt kein Kabel, das eine Stolperfalle darstellt oder den Blitz umfallen lässt. Ein deutliches Plus an Sicherheit, nicht nur für das Material, sondern auch für die Besucher der Ausstellung.
Ich betreibe meine Blitze gerne manuell. Daher muss ich diese auch noch einmessen und in der Leistung regulieren. Das erfordert am Anfang zwar ein bisschen Zeit, aber wenn das Setup steht, kann ein Bild nach dem anderen geschossen werden. Eine Anpassung geht dann recht schnell über die Veränderung der Leistung oder den Abstand zwischen Blitz und Motiv.
Hintergrund im Studio on Location
Nachdem das Licht für mein „Studio“ schon mal sichergestellt ist, brauche ich noch einen geeigneten Hintergrund. Da sich Messe- oder Großmarkthallen nicht eignen, habe ich einfach einen schwarzen Stoff mitgebracht. Dieser ermöglicht es mir, den Hintergrund neutral zu gestalten und den vorhandenen auszublenden. Ich kann ihn mit Klemmen aus dem Baumarkt an jeder Stelle anbringen und somit eine Hohlkehle aufbauen. Als Haltevorrichtung kann ich dann alles mögliche benutzen, was ich vor Ort finde. Das können große Verpackungen sein, die ich auf einen Tisch stelle. Es geht aber auch ein Regal, vor das ich einen Tisch schiebe und dann den Hintergrund aufbaue. Genau hier ist der Punkt, bei dem die Improvisation zum Tragen kommt. Fertig ist mein Hintergrundsystem.
Fazit:
Für ein mobiles Studio reichen ein Stück Stoff und ein paar Klemmen aus dem Baumarkt. Ob man jetzt einen schwarzen Stoff oder eine andere Farbe nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich werde mir auf jeden Fall demnächst einen mittelgrauen Stoff besorgen. Diesen kann ich dann mit farbigen Blitzen „einfärben“. Ein weißer Stoff ist für solche Situationen ungeeignet. Er ist einfach zu schmutzanfällig und es macht keinen Spass, alle die Flecken dann in der Bildbearbeitung wieder zu entfernen. Die Faltenbildung reicht schon aus, um mich manchmal in die Verzweiflung zu treiben.
Hier ein paar Bilder:
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